IGS Enkenbach-Alsenborn als Lebensretterschule ausgezeichnet
Schulgemeinschaft unterstützt die Hilfe für Leukämiekranke und rief zur Typisierung auf
„Fit für die Zukunft“ lautet der Leitsatz der Integrierten Gesamtschule in Enkenbach-Alsenborn. Dieses Motto bedeutet nicht nur, Jugendliche auf ihre beruflichen Laufbahnen optimal vorzubereiten. Soziales Engagement gehört ebenfalls zum Lehrprogramm der weiterführenden Schule. Gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, rief die Schulgemeinschaft deshalb am Tag der offenen Tür zur Typisierung als potenzielle Stammzellspender:innen auf. Dieses Engagement wurde mit dem offiziellen Siegel „Lebensretterschule“ geehrt.
Schulleiterin Dr. Stephanie Dojani erklärt: „Diese Auszeichnung macht uns stolz. Stammzellspende ist ein wichtiges Thema, über das wir die Jugendlichen aufklären möchten. Denn Leukämie kann für jeden ein Thema werden und Stammzellspende rettet Leben. Durch unsere Aktion erhoffen wir uns, dass sich viele Menschen auch weiterhin mit dem Thema Typisierung befassen und sich immer mehr Menschen registrieren.“
Jedes Jahr erkranken rund 13.500 Menschen in Deutschland an Leukämie – darunter viele Kinder und Jugendliche. Helfen Chemotherapie und Bestrahlung nicht, ist die Stammzelltransplantation häufig die einzige Chance, um weiterzuleben. Je mehr Menschen sich typisieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, für alle Erkrankten einen Lebensretter oder eine Lebensretterin zu finden.
Junge Menschen können im Kampf gegen Leukämie besonders viel bewirken: Aus medizinischen Gründen kommen sie wesentlich häufiger als potenzielle:r Spender:in in Frage. Schulen sind daher ein wichtiger Partner der Stefan-Morsch-Stiftung. In Enkenbach-Alsenborn haben am Tag der offenen Tür, aber auch bereits während der Projektwoche im Sommer viele Schüler:innen die Chance wahrgenommen, mögliche Lebensretter:innen zu werden. Dafür mussten sie lediglich eine Einwilligung ausfüllen und eine Speichelprobe abgeben. Jugendliche können sich bereits ab 16 Jahren bei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen lassen. Eine Stammzellspende ist jedoch erst ab 18 Jahren möglich. Weitere Informationen zur Arbeit der Stiftung erhält man unter www.stefan-morsch-stiftung.de. Dort hat man auch die Chance, sich online zu registrieren.
Doch neben Typisierungsaktionen an Schulen bietet die Stefan-Morsch-Stiftung auch unterrichtsergänzende Angebote an, damit Schüler:innen Gelerntes in der Praxis umsetzen können – zum Beispiel für Biologiekurse im Speziallabor der Stiftung. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben von den Praxisworkshops der Stiftung bereits profitiert. Wir möchten diese Chance auch zukünftig nutzen und die Zusammenarbeit mit der Stiftung weiterführen.“, betont Dr. Stephanie Dojani.
Hinweis für die Redaktion: Falls Sie uns unterstützen möchten, noch mehr Menschen zu motivieren, sich online zu registrieren, stellen wir Ihnen gerne weitere Informationen zur Verfügung. Fülleranzeigen zum Download finden Sie hier.
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Mitte der 1980er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jährigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von fremdem Knochenmark geheilt werden konnte. Leider starb Stefan nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukämiepatient:innen eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, ist mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität geworden. Heute sucht und vermittelt die Stiftung Stammzellspender:innen für Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordiniert Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. Im eigenen HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Stammzellspender:innen analysiert. Zudem fördert die Stefan-Morsch-Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, berät und begleitet Patient:innen und ihre Familien und hilft, wenn Betroffene aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.


