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Wutach-Exkursion : „die grüne Hölle“

Die Wutachexkursion ist ein fester Bestandteil unserer Schule im Rahmen des Lehrplans der 11er Leistungskurse Biologie und Erdkunde. Neben Floristik und Faunistik stehen geologische Untersuchungen im Vordergrund (Bild 1, und Bild 2). Diese Exkursion stößt bei der Schülerschaft auf geteiltes Echo, von himmelhochjauchzend und „absolut genial“ bis hin zu „Das ist die Hölle“ und „Nie wieder“. Um die gespaltene Meinung deutlich zu machen, hier einige Auszüge aus ehemaligen Abiturzeitungen: „… unsere erste Dschungelprüfung bestand darin, unser Gepäck, das zur Hälfte aus Vorräten an Nahrung und zur Hälfte aus Kleidung und wärmender Spirituosen bestand, gefühlte 10km den Berg runter zu schleppen“, „… in den nächsten Tagen standen uns immer wieder Wald-/Wiesenwanderungen bevor (Bild 3), welche nie kürzer als 40km waren, bei denen selbst die härtesten Drillinstructors vor Neid erblasst wären“, „… wir wurden von verschiedenen Personen der Geruchsbelästigung bezichtigt (kein Wunder bei zwei Duschen für 80 Schüler)“, „… uns wurde unmissverständlich bewusst, dass wir uns mitten in der Pampa außerhalb jeglicher Zivilisation befanden“, „… um mit dem Gerücht „Wutach als grüne Hölle“ aufzuräumen: es ist alles halb so wild mit der richtigen Portion an Optimismus und Motivation“, „… abschließend kann man sagen, dass wir eine tolle Zeit zusammen hatten, die uns für unser Leben geprägt hat“.

Wie man aus den Zitaten entnehmen kann, ist die Wutach ein einprägsames Erlebnis, bei dem neben unterrichtsrelevanten Themen vor allem soziologische Aspekte im Vordergrund stehen (Bild 4).

Biologische Besonderheiten der Wutachfahrt

Ziel 1: Badberg im Kaiserstuhl

Der Badberg liegt mitten im Kaiserstuhl. Der Badberg ist das Naturschutzgebiet für Trockenrasengebiete - nach Südwesten ausgerichtet und im Sommer sehr heiß. Trockenrasen-Biotope entwickelten sich durch das mediterrane Klima. Hier finden Sie Orchideen, Küchenschellen, Kaiserstuhlanemonen, Schlüsselblumenwiesen, Admiralfalter, Smaragdeidechsen, Gottesanbeterinnen und Fangschrecken. Seit langem ist das im Zentralkaiserstuhl gelegene NSG Badberg durch seine mediterran geprägte Flora und Fauna international in naturwissenschaftlichen Kreisen bekannt. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Naturausstattung wurde das NSG Badberg zusammen mit dem benachbarten NSG Haselschacher Buck aufgenommen in das Programm der Bundesregierung zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. Beide NSG erhalten dadurch eine besondere Förderung, die nur Schutzgebieten von hervorragender Qualität und nationaler Bedeutung zuteil wird.

Ziel 2: Wutach-Schlucht

Die 60 bis 170 Meter tiefen Schluchten erstrecken sich (ohne Nebenschluchten) über 33 Flusskilometer und sind in vieler Hinsicht bemerkenswert. Ihre geologisch junge, prototypische und anschaulich fortwährende Entstehung bringt eine große Vielfalt an Geo- und Biotopen hervor und ermöglicht einen entsprechenden Reichtum an Tier- und Pflanzenarten. Von den rund 2.800 Gefäßpflanzen Süddeutschlands kommen etwa 1.200 Arten in der Wutachschlucht vor, darunter etwa 40 Orchideenarten. Die Vielfalt der Lebensräume in der Schlucht spiegelt sich auch bei der Fauna in hohen Artenzahlen. Wirbel-, Glieder- und Weichtiere sind mit überschlägig 10.000 Arten vertreten.Darunter ist die Vogelwelt ist mit fast 80 Arten für ein Engtal sehr vielfältig. In Eichen-Kiefern-Buschwäldern kommen typischerweise Berglaubsänger, Gartengrasmücke und Gartenbaumläufer vor, im Ahorn-Linden-Wald Mönchsgrasmücke und Waldlaubsänger, im Tannen-Buchen-Wald beispielsweise Misteldrossel, Waldbaumläufer oder Tannenhäher. Im engeren Schluchtbereich finden sich an den Felsen Wanderfalke und Grauschnäpper, im Schluchtwald Zaunkönig und Sumpfmeise und an der Wutach selbst Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze und bis vor kurzem der Gänsesäger.

Ziel 3: Feldberg

Der Feldberg ist das älteste und größte Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg. Bedingt durch sein raues Klima, wachsen dort besondere Pionierpflanzen. An den Talhängen befinden sich einige Hochmoore mit entsprechender einzigartiger Fauna und Flora (z.B. Sonnentau, ….)